Meine Bilanz des siebten Jahres

thumbnail for this post

Das siebte Jahr dieser Seite war ein auf und ab. Meine Ziele erreiche ich, der Betrieb der Seite ist stabil, und ich habe wieder eine angenehme Schreibumgebung gefunden. Aber ich habe auch die längste Schreibblockade seit Bestehen dieser Seite erfahren.

Erreiche ich mein Ziel?

Mein Ziel dieser Seite ist immer noch, einerseits mein Wissen über die Reihe zu vertiefen und anderseits mit anderen Fans in Kontakt zu kommen.

Gerade das Letztere klappt, wenn ich aktiv nachfrage. Gelegentlich, sehr gelegentlich bekomme ich eine Mail.

Die Kontakte pflege ich (für meine Verhältnisse) und es lohnt sich. Diejenigen, die ich bisher kennenlernen durfte, sind einfach nette Menschen, die sich freuen, über die drei ??? zu plaudern.

Im letzten Jahr gab es einige schöne Dinge:

  • Die fünfzigste Folgenbesprechung des Spezialgelagerten Sonderpodcasts (SSP) wurde live in Bremen veranstaltet (siehe auch meinen Artikel dazu).
  • Mit den Jungs vom SSP habe ich die Live-Tour »Die drei ??? und der dunkle Taipan« in Bremen angesehen.
  • Silvia Franzus hat mir detailliertes Feedback zum Felsenstrand gegeben. Das habe ich noch längst nicht alles abgearbeitet …
  • Ich habe einen Satz Visitenkarten von Lillebror bekommen.

Grundsätzliches

Ich höre die neuen Hörspiele der Reihe nicht mehr, und sie fehlen mir nicht. Ehrlich nicht. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Folge 200 habe ich mehrere Monate nach dem Kauf dann doch endlich auf einer langen Autofahrt gehört. Meinen »Altbestand« an Folgen höre ich aber sehr wohl, nur eben die Neuerscheinungen nicht.

Stattdessen ich viele andere Hörspiele: Monster 1983, Ghostbox, Jack Slaughter, die Weiße Lilie, Point Whitmark, The Cruise.

Corona hat mir keine Zeit zum Lesen gelassen. Das habe ich nun nachgeholt. Mein Leseverhalten habe ich dabei angepasst: Ich lese die Bücher nicht mehr an einem Abend am Stück, sondern über mehrere Tage verteilt. Ist anders, geht aber auch.

Monate vor Corona habe ich Instagram und Twitter von meinem Telefon gelöscht, da ich damit zuviel Zeit verbracht habe. Auf Instagram gucke ich gar nicht mehr, auf Twitter höchstens einmal die Woche. Es ist sehr angenehm, wie ruhig es auf einmal ist und wieviel Zeit ich mit Wichtigerem verbringen kann. Etwas beunruhigend finde ich im Rückblick, wieviel Zeit ich vorher damit verplempert habe.

Das Posten auf Instagram und Facebook hat sich nicht merklich in Zugriffszahlen auf die Artikel niedergeschlagen, deshalb spare ich mir den Aufwand. Die Zugriffszahlen an sich sind mir übrigens nur insofern wichtig, als dass dies mein einziges Mittel ist, um festzustellen, ob das, was ich da treibe, halbwegs interessant ist und gelesen wird.

Mein Facebook-Konto hatte ich vor Jahren angelegt, weil ich meine Zielgruppe da vermutet habe. Da ich aber keine Lust mehr habe, meine Zeit dort zu vertrödeln, sich das Posten nicht in Zugriffszahlen niederschlägt, und ich die Ziele Facebooks und dessen Verhalten nicht gut finde, habe ich mein Konto gelöscht.

Apropos abschalten: Corona hat ja so einiges auf den Kopf gestellt und einige zum Nachdenken angeregt. Für mich das zu mehr regionalem und lokalem Handeln geführt. Bücher kaufe ich schon seit längerem (deutlich vor Corona) nicht mehr bei Amazon.

In Bilanz 5 hatte ich ja schonmal laut darüber nachgedacht, die Affiliate-Links zu entfernen. Das werde ich dann jetzt machen. Vermutlich allerdings nicht auf einen Schwung, sondern wenn ich einen Artikel überarbeite.

Im Newsletter verlinke ich jetzt schon nicht mehr auf Amazon, sondern für die Bücher auf den Shop vom Kosmos-Verlag und für die Hörspiele auf die Seite von Europa. Ich würde auch gerne auf ein Portal verlinken, das lokale Buchhändler unterstützt, aber ich habe noch kein geeignetes gefunden.

Zu allem Übel ist mein dichtester lokaler Buchhändler nun auch von Thalia übernommen worden, die sich kleinen Verlagen und Buchhandlungen gegenüber nicht gut verhalten (Beispiel 1, Beispiel 2). Von dem bin ich nun also auch weggegangen. Momentan habe ich keine Stammbuchhandlung, sondern ich werde mir die kleinen Buchhandlungen in der Umgebung ansehen.

Inhaltliches

In den letzten Monaten hatte ich eine Schreibblockade, deswegen ist so gar kein neuer Artikel von mir erschienen. Ich hatte noch nicht einmal das Bedürfnis, den Artikelbestand durchzusehen. Das kam in der Vergangenheit immer mal wieder vor, dieses Mal ist die Phase nur länger.

Ein kleines Schreibventil habe ich jedoch: Es ist der Newsletter. Weiter unten mehr gibt es dazu mehr.

Während der Blockade habe ich an einem Stück Software gebastelt, das mir zu überarbeitende Artikel vorschlägt. Kriterium: Welches ist der älteste unbearbeitete Artikel? Und welches der älteste bearbeitete? Das war aber letzten Endes nur Ablenkung und hat dazu geführt, dass ich mir neue Programmiersprachen angesehen und wieder Linux installiert habe. Eine 1a-Verdrängung also.

Mein grundlegende Motivationsfrage ist diese: Worüber soll ich schreiben? Rückmeldungen bekomme ich nicht, in den Statistiken sehe ich, dass die Grundlagen der Reihe gelesen werden. Das sind die Artikel der Kategorie »Hintergrund«. Also sollte ich da wohl anknüpfen, wenn ich nach dem gehe, was gelesen wird.

Darüber zu schreiben ist allerdings wenig erbaulich, da eigentlich schon alles gesagt ist. Gerade mit Christians Buch ist alles sehr gut zusammengefasst. Aber vielleicht bietet meine Seite dann einfach nur einen weiteren Zugang zu dem Wissen.

Also, worüber schreiben?

Das Schreiben der Rezensionen fehlt mir jedenfalls nicht. Das wird wohl auch so bleiben.

Wenn ich nach dem gehe, was mich interessiert, dann werden es wohl eher Artikel über die Kultur werden, die um die Reihe herum entstanden ist.

Der Newsletter

Der Newsletter erscheint in der Regel einmal monatlich zum Monatsende. Ich habe wenige, dafür aber sehr positive Rückmeldungen dazu bekommen.

Ich habe knapp über 50 Abonnenten und bisher keinen Absprung.

Den Newsletter werde ich beibehalten, da ich mir die Infos ohnehin ansehe und dann auch darüber schreiben kann. Außerdem bekomme ich darüber noch mehr über das Umfeld mit. Was es da alles gibt! Ich weiß nur leider nicht, woher ich die Zeit nehmen soll, mir die ganzen Podcasts anzuhören und Videos anzusehen …

Die Links zu Büchern und Hörspiele führen aus dem Newsletter nun wie oben erwähnt nicht mehr zu Amazon, sondern direkt zu den Online-Shops von Kosmos und Sony.

Technisches

Beim Betrieb gibt es zur letzten Bilanz keine Veränderung. Der Felsenstrand ist weiterhin eine statische Webseite. Das bedeutet im Wesentlichen, dass die Seiten vollständig aufbereitet auf dem Webserver abgelegt und von dort nur noch ausgeliefert werden. Das ist stabil, schnell und vor allem sicher.

Diese Entscheidung hat sich bewährt, denn der Betrieb ist stressfrei und ich kann mich aufs Schreiben konzentrieren. Beziehungsweise »ich könnte«, siehe dazu meine Anmerkung zur Schreibblockade weiter oben.

Beim Schreiben an sich hat sich aber etwas getan … sogar eine Menge.

In der letzen Bilanz habe ich ja geschrieben, wie man Ablauf vom Schreiben bis zur Veröffentlichung ist. Das war alles zu kompliziert und hat mich vom Schreiben abgehalten. Also habe ich mir grundsätzlich etwas Neues überlegt und bin zu Altbewährtem zurückgekehrt: Dem Emacs.

Der Emacs ist ein Editor, der fast so alt ist wie ich. Ich bin alt und verwende den Emacs mit Pausen seit mehr als 25 Jahren. Ab und zu bin ich schwach geworden und den hübschen neuen blinkenden Schreibwerkzeugen wie Atom, Sublime oder eben zuletzt Scrivener gefolgt, habe es aber letzten Endes immer bereut.

Der letzte Ausflug hat nun mehrere Jahre gedauert und hat mich zu Scrivener geführt. Aber nun bin ich zurück.

Ich schreibe im Emacs und habe ihn mir so eingerichtet, dass ich beim Speichern des Textes den Blogartikel fix und fertig entweder als Entwurf oder als Endfassung veröffentliche. Es ist keine Nacharbeit notwendig. Gar keine. Das ist im Vergleich zu vorher so unglaublich angenehm.

Falls es dich interessiert, hier ein paar Stichworte:

  • Ich schreibe im Emacs, genauer: dem puren Emacs für MacOSX.
  • Ich erzeuge daraus beim Speichern mit ox-hugo Markdown-Dateien mit TOML-Frontmatter.
  • Ich erzeuge die Webseiten mit hugo.
  • Ich aktualisierte die Webseiten mit rsync.

Nun doch noch ein Wort zu den Statistiken. Ich habe angefangen, mir die Summe der Zugriffe zu notieren, weil ich neugierig war, ob es da einen Zusammenhang zwischen dem Posten auf Social Media und den Seitenzugriffen gibt. In der Zugriffsstatistik erkenne keinen direkten Zusammenhang, aber Wellen.

Da ich keine Werbung betreibe, habe ich rein organisches Wachstum: Entweder finden die Leser mich über Google oder sie werden per Mund-zu-Mund-Propaganda auf mich aufmerksam gemacht. Letzteres wäre mir eigentlich am liebsten :)

Finanzielles

Dies ist weiterhin ein Hobby und das soll auch so bleiben. Trotzdem blicke ich auf Aufwand und Nutzen auch beim Finanziellen. Zumindest der Betrieb der Seite kostet ja etwas. Wie stehen Ausgaben und Einnahmen im Verhältnis?

Ich habe auch im letzten Jahr keine Auszahlung von Amazon erhalten. Der Aufwand, die Affiliate-Links zu setzen, lohnt sich für mich nicht und Amazon ist doof. Links entferne ich, siehe oben.

Von der VG Wort werde ich in diesem Jahr für sechs Beiträge Ausschüttungen erhalten. Damit trägt sich Felsenstrand dann mehr als selbst. Immer, wenn ich tiefer darüber nachdenke, kann ich es immer noch nicht fassen: Ich schreibe über Bücher und das lesen dann so viele, dass ich dafür Geld bekomme, um mir noch mehr Bücher kaufen und lesen zu können. Unfassbar.

Folgende Artikel führen zu einer Ausschüttung:

Der Algorithmus, der hinter der Messung der VG Wort steckt, versucht ja, Menschen vorzuziehen und maschinelle Zugriffe herauszufiltern, also ist das ein Indikator für mich, was tatsächlich gelesen wird.

Daran werde ich mich dann am Schreiben vermutlich weiter orientieren. Nicht, weil ich Geld dafür bekomme, sondern weil diese Artikel tatsächlich gelesen werden.

Fazit

Meine wesentliche Schreibleistung lag im vergangenen Jahr beim Newsletter. Das liegt an der Schreibblockade, die ich hatte, weil ich nicht wusste, was ich schreiben sollte.

Mein Wissen über die Reihe habe ich nicht wesentlich vertieft, aber mit den Menschen, die ich über diese Seite kennengelernt habe, hatte ich einige schöne Erlebnisse.

Ich bin von Instagram und Facebook weggegangen und werde von der Verlinkung auf Amazon absehen.

Über die Ausschüttungen der VG Wort kann ich Kosten für den technischen Betrieb decken und habe sogar noch etwas Geld für neue Bücher übrig.

Ich schreibe nun nicht mehr mit Scrivener, sondern im Emacs.

Und wie war dein Jahr? Schreib’s mir!