Was haben die drei Fragezeichen mit Alfred Hitchcock zu tun?

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Kurz: Fast nichts oder auch eine ganze Menge – es kommt ganz auf den Blickwinkel an. Geschrieben hat Hitchcock jedenfalls nicht ein Wort für die Reihe, in den ersten Geschichten kommt er aber oft als Auftraggeber oder Vermittler vor.

Wieso war Alfred Hitchcock lange als Autor der drei Fragezeichen angegeben?

Die Antwort hierauf ist recht einfach: Weil er Geld dafür bekommen hat. Hitchcock war ein sehr guter Selbstvermarkter; Robert Arthur, der Erfinder der Serie, hat ihn gefragt, ob er Schirmherr der Serie sein möchte. Hitchcock willigte ein.

Alfred Hitchcock hat in den 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhundert einige Reihen sowohl im Fernsehen als auch in gedruckter Form präsentiert, und auch für die Reihe der drei Detektive hat er gegen Tantiemen seinen Namen zur Verfügung gestellt. Und nicht nur sein Name prangte auf den Büchern: Auch sein Abbild wurde gedruckt.

Da Hitchcock also nicht ein Wort für die Reihe geschrieben hat, drängt sich dem Leser der Bücher förmlich die nächste Frage auf.

Wer hat die Vorworte zu den Fällen der drei Fragezeichen verfasst?

Auch diese Antwort ist einfach: Die Autoren selbst waren es. In jedem Buche findest du im Schmutztitel (meist Seite 3 oder 5) unter dem Haupttitel den Namen des Autors in der Floskel »Erzählt von …«. Diese Person hat auch das Vorwort von Alfred Hitchcock verfasst. Auch das fand mit dem Einverständnis von Alfred Hitchcock statt.

Nun magst du denken: »Es mag ja sein, dass Alfred Hitchcock nicht das eigentliche Buch geschrieben hat, aber …«

Wer hat die Fingerzeige gegeben?

Die »Fingerzeige« waren eine Erfindung der Übersetzerin Leonore Puschert. Sie wollte den Lesern Hinweise geben, damit diese mitraten und den Fall selbst lösen konnten. Die Idee zu den Fingerzeigen hat sie aus einer anderen Reihe, die Alfred Hitchcock präsentierte, übernommen. In den amerikanischen Originalausgaben der Fälle kamen die Fingerzeige nicht vor.

Hier siehst du einen Fingerzeig, wie ihn Leonore Puschert in den Mund gelegt hat: Ein Fingerzeig, den Leonore Puschert Alfred Hitchcock in den Mund gelegt
hat.

Markus Hörl hat eine Auflistung aller Fingerzeige erstellt – vom ersten Fall, dem »Gespensterschloss«, bis zu Fall 45, dem »schrulligen Millionär«.

Die Auswirkungen von Alfred Hitchcocks Tod auf die Reihe

Alfred Hitchcock starb am 29. April 1980. Nach seinem Tod gab es eine Reihe von Änderungen in der Reihe. Im amerikanischen Original »The Three Investigators« wurde Hitchcock ersetzt: im ersten Fall, dem »Gespensterschloss«, durch den fiktiven Regisseur Reginald Clarke ersetzt (da hier ein Regisseur wichtig für die Handlung war), und in allen übrigen Fällen durch den Schriftsteller und ehemaligen Detektiv Albert Hitfield (im amerikanischen Original: Hector Sebastian).

Der erste Fall, der in Deutschland nach Hitchcocks Tod als Buch erschien, war das »Narbengesicht«. Die erste Auflage bot einige Überraschungen für die Serienleser:

  • Der fiktive Autor war nicht mehr Alfred Hitchcock, sondern es waren »Justus, Bob & Peter«.
  • Die Fingerzeige wurden jetzt von den drei Detektiven selbst gegeben.
  • Das Vorwort verfasste nicht mehr der fiktive Hitchcock, sondern ein Autor namens Albert Hitfield, der auch in dem Fall selbst vorkam.

Dieses Bild begleitete die Fingerzeige von Justus, Bob und Peter in der ersten Auflage des »Narbengesichts«. Dieses Bild begleitete die Fingerzeige von Justus, Bob und Peter in der ersten Auflage des »Narbengesichts«.

In der zweiten Auflage kehrte der Kosmos-Verlag jedoch zu Alfred Hitchcock zurück: Das Cover führte wieder Hitchcock als Autor auf und auch die Fingerzeige wurden wie gewohnt von ihm gegeben. Der Text des Buches wurde entsprechend angepasst; einen Textvergleich der beiden Ausgaben hat Christoph Kummer zusammengestellt. Der Tod Alfred Hitchcocks hatte aber noch 25 Jahre nach seinem Tod Auswirkungen auf die deutschen Ausgaben.

Warum ist ab 2005 nicht mehr Hitchcock als Autor angegeben?

Bei den Neuauflagen ab 2005 gibt es bei den Kosmos-Büchern eine wesentliche Neuerung. Schon vorher hat es über die Jahre immer wieder kleine Änderungen am Logo, am Verlagsnamen oder an Größe und Position des Titelbilds gegeben. Doch diese Änderung war markant: Weder wurde Alfred Hitchcock als Autor angegeben, noch prangte sein Konterfei auf dem Buchrücken.

Auch hier gibt es einen einfachen Grund: Der Kosmos-Verlag hatte eine Lizenz, Namen und Bild zu verwenden. Diese Lizenz lief 2004 aus, also mussten alle Neuveröffentlichungen in anderer Gestaltung erscheinen. Nachfolgend siehst du zwei Titelseiten des »Nebelbergs«: Rechts vor dem Auslaufen der Lizenz, links danach.