Rezension: Die drei ??? – Die flüsternden Puppen
Eine Entführung, eine riesige Spinne und eine Reise nach Mexiko …
Klappentext
Ein Mädchen wurde entführt! Am helllichten Tag, direkt vor einem Fitnessstudio! Der einzige Hinweis, den es in Panik hinterlassen konnte, ist eine Botschaft auf einem alten Walkman. Die drei ??? verfolgen die Spur der Entführer bis zu einer verlassenen Hütte in Mexiko. Dort stoßen sie auf rätselhafte Dinge und bringen sich dabei selbst in Gefahr.
Die Buchvorlage
Zu diesem Buch gibt es dieses Mal zwei Meinungen: eine von Bettina und eine von Gregor.
Bettinas Meinung
Zugegeben, die Geschichte liest sich leicht und ist phasenweise spannend. Doch mehr Positives fällt mir nicht ein.
Dem Buch laste ich zur Hauptsache an, dass es die Geschichte sehr unruhig erzählt. Der Leser wird von Handlungsort zu Handlungsort gehetzt. Und überall wartet eine Überraschung, geschieht Unerhörtes. Dieses immer gleiche Erzählmuster nervt mit der Zeit.
Gleich am Anfang treffen Peter und Bob scheinbar auf eine Leiche. Kaum ist diese Spannung aufgelöst – welche für die weitere Geschichte bedeutungslos ist – taucht schon ein Walkman mit den Hilferufen eines mutmaßlichen Entführungsopfers auf. Dann fahren die drei Detektive nach Mexiko. Land und Leute werden so übertrieben exotisch beschrieben, wie wenn Columbus zum ersten Mal mit Indianern zusammentreffen würde. Am Abend hat Peter eine Panikattacke, weil er einer großen Spinne begegnet. Und danach kommen die flüsternden Puppen ins Spiel, Drogen und Elektroschocks – um nur einiges zu nennen.
Die Ereignisse jagen sich. Das Buch bietet keine Zeit und kein Raum für Atmosphärisches, für Humor und Leichtigkeit – für vieles, das ich an den drei ??? so schätze. Kassettenbox hat im Blog zur Hörspiel-Adaption Folgendes geschrieben: »Der Hörer wird von einer Geschichte zur nächsten gerissen.« Das bringt es auf den Punkt.
Die flüsternden Puppen war das bisher schwächste Buch, das ich von den drei ??? gelesen habe.
Gregors Meinung
Die Handlung steigt gruselig mit einer Leiche ein. »Da setzt sich der Trend der letzten Folgen fort«, könnte ich jetzt schreiben, wenn es denn eine echte Leiche wäre – aber sie ist es nicht. Es folgt ein zügiger Einstieg in eine Entführung, die die drei Detektive schnurstracks nach Mexiko führt. Mehr spoilere ich jetzt aber nicht.
In einer abgelegenen Bruchbude schreibt der Autor mehrere Szenen, die munter zwischen gruselig, lustig und wieder gruselig hin- und herspringen. Und es gibt Rätselverse, die die drei Jungs natürlich wie immer gekonnt aufdröseln.
Zum wesentlichen Twist der Handlung schreibe ich jetzt nichts. Nur soviel: Dies ist wieder ein Fall, der damit spielt, dass bekannt ist, wie Justus, Peter und Bob ticken.
Die Hörspielumsetzung
Die Hörspielumsetzung ist passend. Die Kürzungen gehen in Ordnung. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da das Buch von André Minninger ist, der seit mehr als hundert Folgen aus den Büchern die Dialogvorlage für die Hörspiele erstellt.
Bei den Effekten möchte ich die Unterstützung der Spinnenszene hervorheben. Die hat mir hier sehr gut gefallen. Ansonsten sind Musik und Effekte solide.
Die Sprechleistung ist routiniert. Peter ist in der Spinnenszene schön hysterisch. Wo wir gerade bei den Sprechern sind: Dies ist die erste reguläre Folge, bei der Skinny Norris nicht von Andreas von der Meden gesprochen wird. Auf der offiziellen Facebook-Seite zur Reihe wurde geschrieben, dass es ihm »nicht so gut« ginge. Vielleicht geht es ihm ja bald besser und er ist dann wieder an Bord.
Fazit
Flott geschrieben. Ich (Gregor) konnte das Buch gut in einem Rutsch durchlesen. Gute Abwechslung zwischen Grusel- und Actionszenen. Die Spinnenszene fand ich beim Lesen lustig. Wäre dies ein Film, wäre er schnell geschnitten gewesen. Einzig die Spinnenszene ist halbwegs atmosphärisch.
Da mit der Goldenen Regel »Kein Sex, keine Drogen, keine Toten« gespielt wird, ist dieser Fall für mich kein Kinderbuch. Die Szene mit dem Elektroschocker hätte man sich sparen können.
Die Reihe ist weiter auf dem Weg, keine Kinderbücher mehr zu führen. Wenn wir Glück haben, werden nicht nur die Inhalte ernster, sondern die Detektive entwickeln sich ebenfalls.
Abwechslungsreiche passende Umsetzung der Buchvorlage. Werde ich öfter hören, wenn mir nach Action und nicht nach Atmosphäre ist.
Weiterlesen
Laura und Dominique von der Kassettenbox haben ebenfalls eine Rezension zum Hörspiel verfasst.
Zu diesem Fall gibt es auf rocky-beach.com einige Foreneinträge. Der Fall kommt nicht ganz so gut weg wie bei mir …
Und dann gibt es da noch einen Facebook-Eintrag zum neuen Sprecher von Skinny von offizieller Seite.