Rezension: Die drei ??? – Der gefiederte Schrecken
Erpressung durch eine Comic-Figur, ein Riesenaquarium und Versteigerungen!
Klappentext:
Was hat ein seltsames Vogelwesen mit einem riesigen Aquarium zu tun? Wer hat ein Interesse daran, die gigantische Meereslandschaft des mürrischen Mr Faring zu zerstören? Und vor allem, warum? Schon am Beginn ihres neuesten Falles gibt es eine Menge Fragezeichen für Justus, Peter und Bob. Und am Tatort gilt es nicht nur, erstaunliche Kreaturen in Sicherheit zu bringen, sondern auch ein höchst merkwürdiges Rätsel zu lösen …
Die Buchvorlage
Kurz: Feine Ideen mit wenig Charakterzeichnungen und einigen Nostalgie-Punkten.
Der Einstieg beginnt mit … richtig, einem Telefonanruf. Das ist fast schon ein Standard-Einstieg – nur dieses Mal ist der Anrufbeantworter der drei Detektive dran, weil der Anruf mitten in der Nacht kommt. Eine Bekannte aus einem früheren Fall sichtet ein merkwürdiges Vogelwesen.
Das Wesen wird sogar im Laufe des Falls auf Video gebannt und stellt sich als fleischgewordene Comic-Figur heraus. Der Vogelmensch ist die namensgebende Figur der Reihe: der gefiederte Schrecken! Er jagt Mr Faring, dem reichen und leicht verschrobenen späteren Auftraggeber, mehrfach einen Mordsschrecken ein. Wie sich später herausstellt, wird Mr Faring erpresst.
Zum Ende hin lösen die Detektive verteilt den Fall retten ein Comic im Wert von 350.000 Dollar.
Nostalgiepunkte gibt es für mich für das Einbauen einiger bekannter Elemente, die aber nicht zu aufdringlich sind, und der Bezug zu den Comic-Dieben. Kreativitätspunkte vergebe ich für die Idee des gigantischen Aquariums samt im Betonfundament eingelassenen Panik-Raum. Leichte Abzüge in der B-Note gebe ich für die Charaktere, die nicht so detailreich beschrieben sind.
Die Hörspielumsetzung
Ärgerlich, wenn man das Buch kennt. Hier wurde die Buchvorlage zu sehr verbogen. Die Kürzungen sind unnötig, weil auf dem Medium noch bummelig 10 Minuten Platz gewesen wären. Mit den inhaltlichen Umstellungen bin ich nicht einverstanden.
Ein Beispiel: Im Buch werden Bob und Barbara mit einer Waffe bedroht, sie können jedoch entkommen und Bob sichert die Waffe. Im Hörspiel fliehen sie nicht, sondern Barbara nimmt sich die Waffe und bedroht ihrerseits den Angreifer.
Logikfehler sind mir nicht aufgefallen.
Die Sprechleistungen sind solide, aber nicht herausragend. Interessant dabei ist, dass Timo Schmitz relativ zurückhaltend spricht und ich nicht automatisch einen imposanten Riesen höre.
Musik und Effekte sind stimmungsvoll und passend.
Fazit
Das Buch hat mir wegen der Ideen und des flotten abwechslungsreichen Schreibstils sehr gut gefallen. Kleinere Abzüge gibt es wegen der fehlenden Tiefe der Charaktere. Ich hätte beispielsweise gerne gewusst, woher Mr Faring sein ganzes Geld hat.
Das Hörspiel kann für sich alleine stehend als solide betrachtet werden. Im Zusammenfang mit dem Buch jedoch wurde daran für meinen Geschmack zu viel verändert. Das ist nicht mehr schade, sondern ärgerlich.