»Phonophobia – Sinfonie der Angst« – 19.3.2014, Hamburg

Dies hier ist mein Erlebnisbericht zum Besuch von »Phonophobia – Sinfonie der Angst« am 19.3.2014 in Hamburg. Wie immer möglichst spoilerfrei, aber wer die Show noch vor sich hat, sollte diese Zeilen lieber nicht lesen, um sich die Überraschung nicht zu nehmen.

Die Story

Zitat der Inhaltsangabe auf der offiziellen Seite:

Als »Die drei ???« Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews bei einer Heißluftballontour auf einem Felsplateau notlanden müssen, ahnen sie noch nicht, dass sie in dieser Einöde ein neues Rätsel erwartet. Sie geraten in ein mysteriöses Institut, in dem die Musiker eines Orchesters mit Klängen die Illusion von Farben, Gerüchen und Geschmäckern bei den Zuhörern erzeugen können. Dass diese Wunderwelt ihre Schattenseiten hat, zeigt sich spätestens als die drei Detektive auf Chloe treffen, die sich heimlich in das Institut eingeschlichen hat, um ihre verschollene Schwester zu suchen. Chloe vermutet, dass der geheimnisvolle Orchesterleiter Yamada ihre Schwester Fran gegen ihren Willen festhält und sie für dunkle Machenschaften missbrauchen will. Gemeinsam mit Chloe machen »Die drei ???« sich auf die Suche nach Fran und entdecken das dunkle Geheimnis um Yamadas Racheschwur: Seine Sinfonie Phonophobia wird zu einer der größten Gefahren, denen »Die drei ???« je zu trotzen hatten …

Soweit der offizielle »Klappentext« zur Geschichte. Zu erwähnen ist hier noch, dass diese Geschichte im Gegensatz zum Seltsamer-Wecker-Tour nicht für die Bühne adaptiert wurde, sondern extra für diese geschrieben worden ist.

Die drei ??? und die Warteschlange

Mein Erlebnis dieser Tour beginnt mit der Warteschlange.

Wir (mein Sohn, ein Freund und ich) waren etwa eine Viertelstunde vor dem Einlass an der O2-Arena; und wie nicht anders zu erwarten war, sind wir nicht die ersten gewesen. Da wir glücklicherweise die richtige Schlange für den Unterrang erwischt hatten (ja, Marcus, du hattest Recht!), sind wir aber zügig in die Halle gekommen. Trotz der beknackten (Entschuldigung) »o2 fast lane« …

Vermutlich waren die Hardcore-Fans, die den Innenraum ganz vorne belegen wollten, alle schon sehr rechtzeitig da. Entsprechend war die hintere Hälfte des Innenraums auch lange nach Einlassbeginn noch nicht gefüllt, sondern nur etwa das vordere Drittel.

Bühne-hinten

Hinter der Einlasskontrolle wurde uns gleich ein passender Flyer in die Hand gedrückt: Das Vollplaybacktheater kehrt zurück! Aber das ist ein anderes Thema für einen anderen Blog-Post …

Location

Die Arena fast bummelig 12.000 Drei-???-Fans. Dank der Größe und Breite der Gänge konnte ich am Merchandise-Stand vorbeikommen, ohne auch nur eine Sekunde in Versuchung zu geraten. Sonst hätte der Abend für mein Barvermögen böse enden können.

Die Bühne ist groß genug für die gesamte Bühnentechnik – das ist wie zu lesen war nicht bei allen Veranstaltungsorten der Fall. Die schicke LED-Schirmwand konnte somit in voller Schönheit erstrahlen. Und damit kommen wir auch schon zur …

Show

Die Elemente der LED-Wand (laut offizieller Seite extra für die Tour erfunden) konnten entweder einzeln angesteuert und bewegt werden oder zu einer großen »Leinwand« zusammengeschaltet werden. Während der Show wurde das in bunt abwechselnder Folge getan: Mal flackerten die einzelnen Elemente hektisch bunt, und mal liefen Filmsequenzen darauf ab. Aufgrund des Titels der Veranstaltung hätte ich mehr Betonung auf Klänge und Musik erwartet, aber für mich waren die Lichteffekte mindestens gleichwertig. Gleichwertig großartig.

Die Musik war dieses Mal nicht so verjazzt. Die Besetzung wurde im Vergleich zur Wecker-Tour verdoppelt. Fein eingesetzt fand ich die Harfe, die passend zum asiatischen Bösewicht geschmackvolle asiatische Klänge spielte.

Die Geschichte selbst hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen, aber die Umsetzung auf der Bühne hat das wett gemacht. Meine Familie hat mit meinem Sohn (10) und mir (40) beide Zielgruppen vertreten und wurde gut unterhalten: Die Müllpressenszene mit dem R2D2-Holzhammerverweis hat uns beiden gefallen, und auch der Echo-Zusammenschnitt mit den Originalstimmen aus dem Gespensterschloss sorgte für Nostalgie. Und das Spiel mit der Fischaugenperspektive im ersten Teil war zum Kringeln.

Die Krönung war allerdings der Schritt auf die Meta-Ebene in Form des Zurückspulens und Abändern eines Dialoges. Peter sagte »Dabei kann man doch nicht Einschlafen!«, im weiteren Verlauf zählte Bob Folgentitel auf, die das Wort »Tod» oder verwandte Begriffe enthielten (na, welche haben gefehlt? :-)), und Justus lies sich überreden, das Band zurückzuspulen. Alleine hierfür lohnt es sich, die Sendung bei RTL zu gucken oder gleich die Blu-Ray zu kaufen.

Ach, eins noch: Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt war, aber »der Mund« hat mich an Saurons Mund erinnert. Vielleicht will da aber mein Gehirn auch einfach nur zwanghaft Zusammenhänge sehen …

Fazit

Es war ein großartiger Abend! Mein Sohn (10) war ebenso glücklich wie ich. Kurz nach Mitternacht sind wir müde aber glücklich eingeschlafen. Nicht direkt mit den drei ???, aber zumindest mit Gedanken an sie.

Bühne-vorne-links

Zum Weiterlesen