Wie viele Fälle der drei Fragezeichen werden jährlich veröffentlicht?

Je nach Jahr erscheinen 0 bis 12 Bücher oder Hörspiele. Die Lage ist natürlich etwas komplizierter. Doch von Anfang an.

Am Anfang gab es nur die Bücher

Das erste Buch der Serie erschien 1964. Robert Arthur, der Erfinder und erster Autor der Reihe, hat jedes Jahr zwei Geschichten geschrieben. 1969 starb er; da er aber schon einen Nachfolgeautor eingearbeitet hatte, während sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, wurde die Reihe nahtlos fortgesetzt. Im Jahr 1980 jedoch, als Alfred Hitchcock gestorben war, erschienen keine Bücher.

1985 hatte Random House das Serienkonzept geändert und neben den üblichen Fällen auch Geschichten in der »Find Your Fate«-Reihe herausgebracht. Dies brachte nicht den gewünschten Erfolg und so wurde die Reihe erneut überarbeitet. 1987 wurde die ursprüngliche Reihe »The Three Investigators« eingestellt und 1988 erschienen keine Fälle.

Die neue Reihe »The Three Investigators Crimebusters« startete 1989 mit sieben Fällen und im folgenden Jahr erschienen noch vier weitere Geschichten – die Reihe wurde dann jedoch ebenfalls eingestellt und Random House entschied sich, die Karrieren der drei Detektive endgültig enden zu lassen.

Fortführung der Reihe in Deutschland

Der Kosmos-Verlag setzte die Reihe in Eigenregie in Deutschland fort und begann 1993 zunächst mit drei Veröffentlichungen im Jahr. In den Folgejahren hat er die Anzahl langsam erhöht, so dass nun seit 1996 jedes Jahr sechs Geschichten erscheinen – drei im Frühjahr und drei im Herbst. Dazu kommen noch zahlreiche Sonderveröffentlichungen wie Doppel- und Dreierbände.

Veröffentlichung von Hörspielen zu den Büchern

Europa veröffentlicht seit 1979 die Hörspielreihe. Die Anzahl schwankt dabei sehr stark: Produktionsstopp (das Aus der Serie in den USA, Rechtsstreit mit Kosmos), in den Achtzigern Jahre mit nur zwei Veröffentlichungen, und ein äußerst produktives 1980 mit zwölf Hörspielen. Aufgrund der hohen Produktionsrate hatte Europa den Kosmos-Verlag bald eingeholt und so erschienen die Hörspiele seit den Achtzigern schon im gleichen Jahr wie die Bücher.

Das sollte sich 2005 ändern. Während des Rechtsstreits mit dem Kosmos-Verlag erschienen zwar keine Hörspiele, jedoch weiterhin Bücher. Das führte dazu, dass das Hörspiel drei Jahre nach der Veröffentlichung der Buchvorlage erschien. Europa hat inzwischen wieder die Schlagzahl erhöht und holt auf, liegt aber derzeit noch etwa eineinhalb Jahre zurück.

Wann ist der Markt gesättigt?

Die Veröffentlichungen im Herbst 2013: … und das Tuch der Toten, … und der Eisenmann, Dämon der Rache.

Neben den regulären sechs Büchern und acht Hörspielen erscheinen mittlerweile Sonderfolgen und kleinere Bücher (von Kosmos »Midi-Band« genannt), dazu eine Ablegerreihe mit Mitratefällen (ähnlich der »Find Your Fate«-Reihe), Merchandise-Artikel und Detektivkästen.

In der Gemeinde gibt es deswegen auch kritische Stimmen, die von einer Kuh sprechen, die gemolken werde, solange es ginge. Da die Hauptsprecher der Hörspielreihe so lange weitermachen würden, bis einer der drei aufhöre, werde von Kosmos und Europa versucht, möglichst viel zu produzieren, da die Sprecher ja nicht mehr die jüngsten seien und demnächst aufhören würden, was unmittelbar zur Umsatzschwäche führen würde, da die Reihe nur von den Sprechern getragen werden.

So ganz flachs ist die Kritik nicht. Es werden zwei Zielgruppen bedient: Die offizielle der in etwa Zehnjährigen, die aber nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um alle Veröffentlichungen zu erwerben, und die andere (inzwischen auch offizielle) der Kassettenkinder. Und gerade die letztere ist zahlungsfähig und vor allem auch zahlungswillig. Offenbar ist der Markt aber noch nicht gesättigt, denn ansonsten würden weder Kosmos noch Europa diese Menge veröffentlichen.

Daher die Frage an dich, liebes Kassettenkind: Wo liegt deine Schmerzgrenze? Ab wann wirst du nicht mehr jede Veröffentlichung erwerben? Oder machst du das jetzt schon nicht mehr, weil es dir schon zu viel geworden ist?

(Apropos erwerben: An dieser Stelle ist vielleicht ein dezenter Hinweis an dich, lieber Leser, dass du mich und dieses Blog finanziell unterstützen kannst, indem du den gelegentlich den Verweisen zu Amazon folgst und dort etwas erwirbst. Ein solcher Verweis ist beispielsweise dieser auf den Dämon der Rache, auf den ich mich schon sehr freue. Dankeschön!)