Die drei ??? – Verbrechen im Nichts – Rezension

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Ein langweiliger Ort, eine Schnitzeljagd und ein Sheriff auf Abwegen!

Klappentext:

Schluss mit der Verbrecherjagd! Die drei Detektive müssen ihre Sommerferien im beschaulichen Dörfchen Nothing verbringen und sind entsetzt: Der Name ist Programm, hier passiert rein gar nichts. Auf den ersten Blick! Denn auf den Zweiten birgt auch Nothing zahlreiche Geheimnisse. Schneller als es den drei ??? lieb ist, werden sie in eine Schatzsuche verstrickt und lenken die Aufmerksamkeit eines mysteriösen Verfolgers auf sich …

Diese Rezension enthält nur kleine Bemerkungen zum Inhalt des Falles. Eine kurze Inhaltsangabe habe ich in einem anderen Artikel gegeben.

Die Buchvorlage

Wie auch der vorhergehende Fall »die Kammer der Rätsel« fließt diese Geschichte ruhig dahin, ohne langweilig zu sein. Es gibt wenige Momente, die ich wirklich als »aufregend« bezeichne. Das passt gut zur Stimmung des Buches, dessen Handlung an einem Ort spielt, an dem nichts los ist: Nothing. Die Geschichte ist schön detailliert und atmosphärisch geschrieben.

Justus darf an einigen Stellen als Schlaumeier die Rätselverse lösen und fühlt sich zum Schluss in seiner Detektivehre gekränkt. Bob recherchiert aufgrund seiner Rolle nur ein ganz klein bisschen, und Peter hat am Ende einen schönen körperlichen Einsatz, als er Ashlyn retten möchte. Die Detektive sind treffend charakterisiert, ohne übertrieben zu wirken.

Dieser Fall ist etwas anders als die üblichen Fälle, da er eigentlich kein Fall ist. Inszenierungen vom Täter gibt es im Prinzip in jedem Fall, aber dass Justus sich von Kindern an der Nase herumführen lässt, trifft ihn schwer.

Wie gefiel mir nun die Geschichte? Da der letzte Fall mit einer Schnitzeljagd etwas her ist, hat mir diese Idee gut gefallen. Auch der »Fall nach dem Fall«, die Suche nach dem Einbrecher, war sehr gut eingeflochten in die restliche Geschichte.

Ich war durch die Schatzsuche anhand eines Briefes sehr an »Die drei ??? und der Phantomsee« erinnert; die Schnitzeljagd hat sich sehr nach der in »Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft« angefühlt.

Für Fans von Schnitzeljagd und Rätselversen ist dieser Fall ein Muss. Wer Aufregung und Verfolgungsjagden mag, wird hier eher enttäuscht sein und die Geschichte vielleicht sogar etwas albern finden.

Die Hörspielumsetzung

Julia Fölster spricht die Rolle der Ashlyn schön quirlig und ist gut besetzt. Über die Besetzung von Horst Stark habe ich mich sehr gefreut; seine alte Stimme passte hervorragend zu dem Sheriff, der kurz vor dem Ruhestand steht.

Die Geräuschkulisse ist sehr atmosphärisch. Auch die teilweise sehr alten Musiken passen gut zu den nostalgischen Aspekten.

Mit den Kürzung und andere Änderungen am Inhalt der Buchvorlage bin ich nicht einverstanden. Dieser Teil wird jetzt etwas länger.

Der Besuch im Museum wurde einfach durch einen Satz vom Erzähler zusammengefasst. Dadurch werden die entsprechenden Rätselverse nicht erklärt. Die Wirkung ist dann ungefähr die gleiche wie »Die drei ??? und der seltsame Wecker«, in dem man das Rätsel nur verstehen kann, wenn man auch die Buchvorlage gelesen hat. Und Justus’ Auflösung kommt dadurch viel zu plötzlich.

Dass Justus nur widerwillig Ashlyn und Brians Vorschlägen folgt, finde ich im Hörspiel nicht so gut dargestellt wie im Buch. Dadurch ist die Grundstimmung bei Justus anders.

Der zur Handlung im Buch parallel aufziehende Sturm wird auch nur nebenbei erwähnt. Der Spannungsaufbau fehlt dadurch völlig.

Peters Kletteraktion, um Ashlyn zu retten, wurde gestrichen. Stattdessen fällt Ashlyn einfach selbst. An die Erwähnung von 50m kann ich mich beim Buch nicht erinnern.

Bleibt noch die Frage, für wen das Hörspiel geeignet ist. Das ist knifflig zu sagen. Das Hörspiel ist eher leichte Kost. Weder zu gruselig noch zu spannend. Es gibt eine Schnitzeljagd, deren Grundlage – die Rätsel – teilweise unerklärt bleiben. Insgesamt ist es weder Fisch noch Fleisch.

Oft werde ich das Hörspiel vermutlich nicht hören, da ich mich zu sehr über die Abweichungen zur Buchvorlage ärgere. Auch ohne die Vorlage zu kennen wird das Hörspiel denke ich nicht gut funktionieren, da zu viel unerklärt bleiben muss und die Erklärung von Justus (mal wieder) sehr plötzlich quasi aus dem Nichts kommt.

Fazit

Das Buch ist insgesamt sehr ordentlich, mehr aber auch nicht. Pluspunkte gibt es von mir wegen der Atmosphäre.

Das Hörspiel finde ich nicht gut, weil handwerklich einiges für mich nicht nachzuvollziehen ist und das Ende mal wieder umgeschrieben wurde.

Somit landet das Buch im Mittelfeld der Tabelle, das Hörspiel leider im Tabellenkeller.

Weiterlesen

Der Couchpirat Michael hat eine Rezension zum Hörspiel geschrieben.

Jetzt bist du dran!

Wie haben dir Buch oder Hörspiel gefallen? Wenn du beides kennst, interessiert mich, wie du die Änderungen im Hörspiel gefunden hast. Und wie fandest du die Idee, dass die drei ??? von Kindern an der Nase herumgeführt wurden?