Meine Bilanz des fünften Jahres

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Als ich letztens darüber nachgedacht habe, die ältesten Artikel dieses Blogs zu überarbeiten, habe ich gesehen, dass es fast fünf Jahre alt ist. Nach dem ersten Jahr habe ich eine Bilanz gezogen. In den Jahren danach nicht. Wenn ich ehrlich bin, lag das auch daran, dass nicht so viel passiert ist.

Das ist in diesem Jahr ganz anders. Daher gibt es jetzt eine zweite Bilanz.

Das fünfte Jahr

2018 begann für meine Verhältnisse unglaublich produktiv. Bis Mitte Mai habe ich jede Woche einen Artikel veröffentlicht. Dann hat mich die DSGVO etwas ausgebremst und andere Schreibprojekte haben sich zum Blog gesellt: mein Datenschutz-Blog für Blogger und ein Buch über automatisiertes Testen von Software in der Programmiersprache Perl.

Wie habe ich das geschafft? Aus zwei Gründen: Struktur und Disziplin.

Zunächst ein paar Worte zur Struktur. Eigentlich ist es ganz einfach. Das Schreiben eines Artikels habe ich auf kleine Aufgaben herunter gebrochen, die ich dann zügig abarbeiten konnte. Jeden Tag habe ich eine kleine Aufgabe jedes Artikels abgearbeitet, an dem ich momentan gearbeitet habe. So konnte ich an mehreren Artikeln gleichzeitig arbeiten und jeden Tag bei allen Artikel einen Fortschritt erkennen.

Für die Disziplin habe ich mir eine Schlüsselgewohnheit zugelegt: früh aufstehen. Früher hatte ich das Problem, das Schreiben in meinen Tagesablauf einzubauen. Meistens fand das Schreiben dann abends statt, wenn ich meine Energie größtenteils schon aufgebracht hatte. Auch hier war die Lösung einfach: Früh aufstehen und gleich morgens schreiben.

Ich stehe morgens eine Stunde früher auf. Ob du es glaubst oder nicht: Das Aufstehen fällt mir (relativ) leicht, da ich aufstehen möchte – denn das, was ich dann mache, tue ich für mich.

Dank NaNoWriMo habe ich gemerkt, dass ich Schreiben kann, wenn ich es mir vornehme. Egal zu welcher Zeit und an welchem Ort. Schreiben hat wenig mit Muse zu tun, sondern ist vielfach schlichtweg Arbeit und bisweilen anstrengend.

Aber: Ich habe mir die Umstände so zurechtgebastelt, dass mir sowohl der Vorgang des Schreibens als auch das Ergebnis Spaß macht. Somit habe ich kurzfristige und langfristige Motivation.

Die Kombination von Struktur (»Teile und herrsche«) und Disziplin (»einfach früher aufstehen«) haben meine Produktivität geradezu explodieren lassen.

Der Wechsel des Themes

Ich habe (erneut) das theme gewechselt, also die optische und funktionelle Gestaltung des Blogs geändert. Dieses Mal war der Wunsch sogar so groß, dass ich Geld dafür ausgegeben habe. Mit dem Ergebnis bin ich immer noch recht zufrieden.

Manchmal wirkt mein Blog auf mich etwas überladen. Ich werde wohl noch weiter am theme schrauben. Da mir der Inhalt aber deutlich wichtiger ist, hat das Schreiben für mich Vorrang.

Ein Punkt ist beispielsweise der slider. Das ist das Bauteil, das dafür sorgt, oben auf der Einstiegsseite die Bilder einiger von mir ausgewählter Artikel nach einer einstellbaren Zeit durchzutauschen.

Die Idee ist, dass dadurch bestimmte Artikel aus der Masse hervorgehoben werden und ich dadurch Leser anziehen kann. Gute Idee, laut Statistik bringt der Slider aber nichts. Die Artikel werden nicht öfter gelesen. Zumindest habe ich das nicht aus den Zahlen der Statistik herauslesen können.

Social Media

Ich hatte mich vor Jahren extra bei Facebook angemeldet, weil ich mir dachte, dass da meine Zielgruppe ist und ich deswegen dort auf meine Artikel hinweisen kann.

Auch eine nette Idee, die nicht so wahnsinnig viel gebracht hat. Das Verteilen meiner Artikel auf Facebook hat jedes Mal einmalig etwas gebracht (laut Statistik), dauerhaft habe ich aber nicht mehr Leser gewinnen können. Nach der Veröffentlichung meines Hinweises habe ich eine kurze Spitze bei den Zugriffen in der Statistik sehen können. Auf Instagram und Twitter übrigens auch, allerdings deutlich weniger.

Auf Instagram und Twitter gibt es gelegentlich kleine Kommentare zu meinen Artikeln, auf Facebook auch, aber das hält sich in Grenzen.

Was sagt mir das?

Ich kann es lassen.

Durch die Art und Weise, wie ich die Social Media Kanäle bespiele, scheine ich keine nennenswerte Zahl von Lesern anzuziehen. Da ich aber nicht bereit bin, mehr Zeit darin zu investieren, werde ich das vermutlich einschränken.

Das bringt mich zum nächsten Punkt.

Newsletter

Ich habe seit Jahren vor, einen Newsletter einzurichten. Die einschlägige Literatur vermittelt mir, dass ich damit dauerhaft Leser binden kann. Und da ich gerne möchte, dass ich gelesen werde, nehme ich vermutlich im nächsten Jahr einen Anlauf und richte einen Newsletter ein.

Und damit sind wir auch schon beim Ziel des Blogs.

Ziel

Mein Ziel ist immer noch, mein Wissen über die Reihe zu vertiefen und mich mit anderen Mitgliedern der Gemeinde auszutauschen.

Mein Ziel ist nicht, mit dem Blog Geld zu verdienen. Das ist wirklich nicht das Ziel. Wenn ich etwas einnehmen sollte, dann nur zur Sicherung des Betriebs und allenfalls zur Unterstützung meines Hobbys.

Das Blog soll ein Hobby sein und keine Einkommensquelle.

Und schon haben wir das nächste Thema.

Finanzielles

Ich nehme tatsächlich etwas ein. Und zwar über die VG Wort. Wem das nichts sagt: Die VG Wort ist für Autoren etwa das, was für Musiker die GEMA ist.

Mit anderen Worten: Ich erhalte Geld dafür, dass meine Artikel gelesen werden.

Ja, du hast richtig gelesen.

Wie funktioniert das? Ich binde ein unsichtbares Bild ein, dessen Abruf gemessen wird, und je nach Häufigkeit des Abrufs bekomme ich Geld.

Ja, das kann man als tracking bezeichnen, und ja, das steht in der Datenschutzerklärung. Völlig zu Recht.

Ich will immer noch keine Werbung auf meinem Blog, weil ich Werbung selbst nicht mag und ich den Leser das nicht antun möchte.

Ich habe früher wie so viele Blogger Affiliate-Links zu Amazon eingebaut. Die Idee hinter Affiliate-Links ist, dass ich die Leser zu einem Kauf verleite und von den Einnahmen etwas abbekomme. Damit habe ich mittlerweile mindestens zwei Probleme:

  • Ich will von Amazon weg, weil es für Verbraucher, Mitarbeiter und den Markt schädlich ist.
  • Ich habe einen astreinen Interessenskonflikt, weil ich einerseits Produkte neutral rezensieren möchte und andererseits die Produkte loben müsste, um den Verkauf anzukurbeln.

Falls es dich interessiert: In den fünf Jahren dieses Blogs habe ich über die Affiliate-Links keine Ausschüttung erhalten.

Ich werde also die Affiliate-Links entfernen, wenn sie mir über den Weg laufen. Wenn ich Artikel überarbeite, werde ich sie ausbauen.

Insgesamt passt es dazu, dass ich privat von Amazon weg und den lokalen Handel unterstützen möchte. Ich kaufe meine Bücher mittlerweile wieder über den lokalen Buchhändler und die Hörspiele im Geschäft (früher hieß sowas »Plattenladen«).

Unterstützt hat mich übrigens bei diesen Gedanken auch die (man glaubt es kaum) DSGVO. Tusch!

DSGVO

Ach ja, die liebe Datenschutzgrundverordnung.

Ich habe wie viele Blogger mein Blog wegen der DSGVO genauer angesehen. Anders als viele andere Blogger war ich aber nicht panisch. Mein Blog wollte ich zu keiner Zeit abschalten.

Ich habe nicht benötigte Plugins rausgeschmissen und mir grundsätzliche Gedanken gemacht. Diese Gedanken gingen bis hin zum Wechsel von WordPress zu Alternativen wie statischen Blogsystemen oder anderen Plattformen wie zum Beispiel Ghost, die auch noch ein komplett anderes Geschäftsmodell fahren.

Wie ich oben schon geschrieben habe, ist mein Blog für mich etwas Persönliches und nichts Geschäftliches. Daher bin ich auch kein Kleinunternehmer mit Gewinnerzielungsabsicht, der Werbung schaltet, Affiliate-Links einbaut und Produkte verkauft, sondern Schreiberling und Autor.

Ich werde mich wohl wegen der VG Wort als Freischaffender melden. Spätestens bis zur nächsten Steuererklärung.

Ärgerlich ist für mich, dass ich Kommentare abgedreht habe. Die werde ich sobald es geht wieder anschalten, da ich darüber Kontakt zu den Lesern bekomme. Gelegentlich hat mir mal jemand gemailt, aber das ist eher die Ausnahme.

Und jetzt komme ich zum eigentlichen Kern des Blogs, dem …

Inhalt

Das Schreiben der Rezensionen macht mir zunehmend weniger Spaß. Der Inhalt ist gerade bei den letzten Beiträgen immer ähnlich: Das Buch gefällt mir gut, über die Hörspielumsetzung rege ich mich auf.

Ich werde mich vermutlich eher um andere Aspekte der Reihe kümmern. Da gibt es ja genug.

Meine Artikel werden vermutlich mehr als zuletzt Auszüge aus dem Allbuch sein (meinem Großen Werk), da ich dieses Schreibprojekt wieder aufgenommen habe und hier Blog-Artikel sozusagen als Nebenprodukt entstehen.

Die Anzahl der Veröffentlichungen in diesem Blog wird vermutlich wegen der anderen Schreibprojekte sinken.

Ich hoffe, du bleibst mir trotzdem treu und meldest dich gelegentlich mal auf irgendeinem Kanal bei mir.